[Abstract in English] The paper discusses how material constraints evolve and provides some advice as to how
they can be overcome. In theoretical terms, the paper draws on neo-institutionalist sociology
as well as Bourdieu’s theory of capitals. The resulting conception portrays organisational
life as a nexus of institutional logics, practices and resources. Organisational actors play the
role of sense-making political actors who mobilise societal and cultural repertoires in order
to promote their interests. Their struggles take place on the symbolic as well as on the material
level. The theoretical conception is complemented by a case study that presents material
constraints in the health sector in the context of a rising rate for caesarian sections in
Germany.
[Abstract in German] Der vorliegende Beitrag befasst sich mit der Entstehung organisationaler Sachzwänge und
gibt Empfehlungen zu deren Überwindung. Theoretisch nutzt er Überlegungen aus der
Neuen Institutionensoziologie sowie Bourdieus Kapitalientheorie, um eine Konzeption zu
entwerfen, die das organisationale Geschehen als einen Zusammenhang von institutionellen
Logiken, Praktiken und Ressourcen wiedergibt. Organisationale Akteure treten in diesem
Geschehen als bedeutungsstiftende politische Akteure auf, deren Machtkämpfe sich
sowohl auf der materiellen als auch auf der symbolischen Ebene abspielen. Die Grenze von
Organisation und Umwelt verschwimmt in dem Maße, in dem Akteure gesellschaftliche
und kulturelle Repertoires mobilisieren, um ihre Interessen zu befördern. Die Konzeption
wird durch eine empirische Fallstudie aus dem Gesundheitswesen unterfüttert, die organisationale
Sachzwänge anhand des Anstiegs der Kaiserschnittrate in Deutschland darstellt.