posted on 2019-09-04, 10:44authored byGolo Kronenberg, Rainer Hellweg
[erster Paragraph] Mit großem Interesse haben wir den im Juli 2019 publizierten Aufsatz von Hanfried
Helmchen zum Einfluss von Zeitgeist und Menschenrechten auf psychiatrisches
Handeln gelesen (1). Der Begriff der Menschenrechte hat eine lange Ideengeschichte,
die bis in die griechisch-römische Antike („lex naturalis“) zurückreicht. Ganz wesentlich
wurde in der Folge das Konzept der Menschenrechte aus angelsächsischen Quellen
gespeist. Zu nennen sind insbesondere die „Magna Carta“ (1215), „The English Bill of
Rights“ (1689) sowie die amerikanische Verfassung (1791). Es ist – gerade aus dieser
Perspektive – lohnend, zum Thema „human rights“ noch folgenden zentralen Aspekt
hervorzuheben. In der britischen (und amerikanischen) Jurisprudenz wird relativ
unabhängig von politischen Strömungen und dem jeweils geltenden Zeitgeist größter
Wert auf „due process of the law“ gelegt, wobei dieser Begriff im Kern auf prozedurale
Aspekte der Entscheidungsfindung abzielt. Dieses „ordentliche Verfahren” ist bereits
in Paragraph 39 der Magna Carta angelegt: „No free man is to be arrested, or
imprisoned, or disseised, or outlawed, or exiled, or in any other way ruined, nor will we
go against him or send against him, except by the lawful judgment of his peers or by
the law of the land.“
History
Citation
Der Nervenarzt, 2019
Alternative title
Some Further Thoughts on Zeitgeist and Human Rights in the Context of Psychiatric Care
Author affiliation
/Organisation/COLLEGE OF LIFE SCIENCES/School of Medicine/Department of Cardiovascular Sciences
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